Opferhöhlen im südlichen Westfalen.

Freunde der Burg: 40 Interessierte sahen Vortrag von Dr. Polenz.

Süderländer Volksfreund vom 02.Juni 1998

Altena: Über die "Opferhöhlen der vorrömischen Eisenzeit im südlichen Westfalen" referierte am Donnerstag Privatdozent Dr. Hartmut Polenz aus Münster. Der Leiter der Schausammlung des Westfälischen Landesmuseums für Archäologie in Münster und Vorsitzender der Vereinigung Westfälischer Museen konnte von den Freunden der Burg Altena für diesen Abend gewonnen werden.
Knapp 40 Interessierte erkundeten per Diaaufnahmen die vor allem in Iserlohn, dem Hönnetal und in der Umgebung von Attendorn vorkommenden Opferhöhlen. Von den insgesamt 150 in Südwestfalen bekannten Höhlen sind 33 menschliche Hinterlassenschaften aus den Jahren 650 bis 100 vor Christus gefunden worden. Allein zwölf von ihnen befinden auf einer Strecke von ungefähr sieben Kilometern im Hönnetal.
Die Höhlen selbst wurden meist bewohnt, vereinzelt auch als Gräber genutzt. In den meisten Höhlen wurden menschliche Knochen gefunden, aus denen zu schließen ist, daß Personen geopfert wurden und zum Teil auch als Nahrung dienten. In der Regel waren es Frauen und Mädchen, die das Schicksal ereilte. Darüber hinaus wurden Schüsseln und ähnliche Gefäße entdeckt, aus denen Körner, Tierfleisch und andere Nahrungsmittel gegessen wurden. Außerdem kamen eine ganze Reihe Ringe, Ketten, Nadeln, Messer und Glasperlen zum, Vorschein, die jedoch zerstört wurden.
Der Referent ermöglichte den Anwesenden den "Zugang zum Schloß der Mutter Erde" mit etwa 90 Dias, die die betroffenen Höhlen und Hinterlassenschaften zeigten.

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